Для тих, хто знає німецьку - моє розлоге інтерв'ю відомому журналісту Steffenu Dobertu для авторитетної німецької газети Die Zeit.
А переклад буде трохи пізніше.
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Для тех, кто знает немецкий - мое пространное интервью известному журналисту Steffenu Dobertu для авторитетнейшей немецкой газеты Die Zeit.
А перевод будет чуть позже.
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1837130842983955&id=260603653970023
Michail Saakaschwili:"Ich bin nicht verrückt"
Einst umstrittener Präsident Georgiens, lebt Michail Saakaschwili jetzt ohne Pass in Kiew. Obwohl er in der Ukraine bedroht wird, will er das Land keinesfalls verlassen.
Interview: Steffen Dobbert
2. Februar 2018, 10:42 Uhr160 Kommentare
Michail Saakaschwili während einer Gerichtsanhörung in Kiew © Valentyn Ogirenko/Reuters
INHALT
Michail Saakaschwili will seit knapp drei Jahren helfen, die Ukraine zu reformieren.Schon Anfang 2014 unterstützte er die Euromaidan-Revolution in der Ukraine. Nach zwei Amtszeiten als georgischer Präsident konnte er 2013 in seinem Heimatland nicht ein drittes Mal antreten.Saakaschwili, der seine Studienzeit in der Ukraine verbracht hatte, bekam 2015 die ukrainische Staatsbürgerschaft vom ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko verliehen. Außerdem ernannte dieser seinen langjährigen Freund zum Gouverneur des Gebietes von Odessa. Die georgische Staatsbürgerschaft verlor Saakaschwili. In Odessa sollte er vor allem die Korruption bekämpfen.
Doch Ende 2016 zerbrach die Freundschaft zwischen Poroschenko und Saakaschwili in einer öffentlichen Inszenierung. Saakaschwili beschuldigte den ukrainischen Präsidenten und ihm nahestehende Regierungsmitglieder, sie seien selbst korrupt. Der Konflikt zwischen den beiden eskalierte. Während eines USA-Aufenthaltes von Saakaschwili entzog Poroschenko ihm die ukrainische Staatsbürgerschaft wieder, verhängte ein Einreiseverbot und besprach mit der georgischen Regierung eine Auslieferung nach Georgien. Saakaschwili ignorierte alle Anschuldigungen, reiste wieder in die Ukraine und attackierte den Präsidenten weiter.
Derzeit steht der 50-Jährige wegen des Vorwurfs, einen Putsch zu planen, in der Ukraine vor Gericht. Er selbst klagt – ebenfalls vor einem ukrainischen Gericht –gegen Poroschenko, um seine ukrainische Staatsbürgerschaft zurückzubekommen. Die Gerichtsurteile stehen in beiden Fällen aus.
ZEIT ONLINE: Herr Saakaschwili, kann es sein, dass Ihre politische Mission in der Ukraine gescheitert ist?
Saakaschwili: Ich bin überzeugt, dass die Macht der Oligarchen in der Ukraine noch in diesem Jahr begrenzt werden kann, am besten durch vorgezogene Neuwahlen. Ich möchte nicht Präsident der Ukraine werden, aber ich kämpfe für echte Veränderungen.
ZEIT ONLINE: Sie waren neun Jahre lang Präsident Georgiens. Was haben Sie mit dem Schicksal der Ukraine zu tun?
Saakaschwili: Die Ukraine ist das größte Land in der Region zwischen Russland und der EU. Hier wird für eine demokratische Zukunft gekämpft. Das ist auch mein Kampf – 14 Jahre meines Lebens habe ich in der Ukraine verbracht. Kiew ist für mich Heimat, weil ich als junger Mann zum Studieren hierher kam. Sowohl in Georgien als auch in der Ukraine haben Oligarchen es geschafft, das Justizsystem zu manipulieren. Sie haben Wahlen beeinflusst. Sie haben sehr viel Geld und damit kaufen sie Entscheidungen.
ZEIT ONLINE: Es sieht derzeit nicht so aus, als könnten Sie den Machtkampf gegen Ihren ehemaligen Freund Poroschenko gewinnen. Wahrscheinlich werden Sie bald nach Georgien abgeschoben.
Saakaschwili: Wenn ich irgendwann in mein Geburtsland zurückkehre, selbst wenn es als Häftling sein sollte, wird das zu Unruhen führen. Die politisch motivierten Verfahren in Georgien halten viele Georgier für nicht gerechtfertigt.
ZEIT ONLINE: Der aktuelle georgische Präsident Giorgi Margwelaschwili und Poroschenko haben sich auf Ihre Auslieferung geeinigt. Laut einem georgischen Gericht sind Sie mitschuldig an einem Mordfall in Georgien.
Saakaschwili: Die Menschen, die nach meiner Wahlniederlage die Macht in Georgien übernommen haben, wollen sich an mir rächen. Deshalb haben sie meine Bankkonten überprüft, sie haben nach versteckten Villen gesucht, nach Konten in Steuerparadiesen. Aber weil sie nichts gefunden haben, haben sie mich wegen Amtsverletzung angeklagt.
ZEIT ONLINE: Sie sollen in den Mord am ehemaligen georgischen Banker Sandro Girgwliani involviert gewesen sein?
Saakaschwili: Das ist Quatsch. Ich hatte mit dem Mord an Girgwliani nichts zu tun. Niemand beschuldigt mich des Mordes. Es geht um das Begnadigungsrecht, das ich als Präsident Georgiens ausgeübt habe. Plötzlich ist es Missbrauch der Macht, wenn man als Präsident das Recht auf Begnadigung ausübt. Dafür soll ich drei Jahre ins Gefängnis. Das ist ein Witz. 133 ehemalige Militärmitarbeiter habe ich in meiner Zeit als Präsident insgesamt begnadigt. Dieses Recht hatte ich. In einem Fall soll ich jetzt bestraft werden.
ZEIT ONLINE: Haben Sie Angst, nach Georgien ausgeliefert zu werden?
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